Einheit II: Aufsteiger grüßt vom Platz an der Sonne

Es ist eine Erfolgsgeschichte: Die Handballer der zweiten Mannschaft des HC Einheit Plauen knüpfen an ihre starke Saison in der Bezirksklasse an und springen am zweiten Spieltag als Aufsteiger an die Tabellenspitze in der Bezirksliga. Nachdem die Füchse bereits im Bezirkspokal nach einem 33:21-Sieg gegen Ligakonkurrent HSG Sachsenring in die zweite Runde eingezogen waren, gewannen sie auch den Bezirksliga-Auftakt souverän mit 30:25 gegen Fortschritt Mittweida.

Am Samstagnachmittag stand das erste Auswärtsspiel in dieser Spielzeit an und es sollte gleich eine besondere Partie werden: Das Vogtlandderby zwischen dem VfB Lengenfeld und dem HC Einheit Plauen II - das letzte Duell stieg am 13. Januar 2018 in der Einheit-Arena, die die Göltzschtalstädter nach einem denkbar knappen 24:23-Erfolg mit zwei Punkten jubelnd verließen. Auch diesmal wollten die Gäste aus fremder Halle die zwei Zähler mit auf die Heimfahrt nehmen, um sich für das parallele Antreten zum ersten Stadtderby seit drei Jahren zwischen dem HC Einheit Plauen und dem SV 04 Oberlosa in der Mitteldeutschen Oberliga zu belohnen. Die „Mutter aller Handballspiele im Vogtland“ sorgte nämlich dafür, dass die Rot-Weißen mit einigen Ausfällen zu kämpfen hatten, darunter Einheit-Trainer Marcel Wunderlich und Rückraumspieler Jan Richter, der selbst als Übungsleiter an der Seitenlinie stand. Dass die selbst dezimierten Gastgeber das elfköpfige Aufgebot der Spitzenstädter nicht unterschätzten, das zeigte sich in der Anfangsphase, als beide Mannschaften jeweils mit einem Treffer vorlegen konnten, diese Führung jedoch gleich wieder egalisiert wurde. Wie groß mittlerweile das Vertrauen in das eigene Können und in die Siegermentalität bei den Plauenern ist, wurde nach gut elf Minuten deutlich, als sich die Legenfelder erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung beim 7:5 erspielten. Doch die Füchse ließen sich nicht verunsichern, agierten im Angriff weiter strukturiert und schlossen vor allem über den überragenden Gian-Luca Corda sicher ab, sodass nur zwei Zeigerumdrehungen später wieder der 7:7-Ausgleich erzielt wurde. In der Schlussphase gelang es dann den Rot-Weißen dank des sehr gut aufgelegten Torhüters Felix Neef erstmals, sich eine eigene Drei-Tore-Führung beim 12:9 und 14:11 zu erspielen.

Nach dem Seitenwechsel beim Stand von 14:12 für die Spitzenstädter kam ihre stärkste sowie spielentscheidende Phase, als sie fast neun Minuten ohne Gegentor blieben und selbst einen 7:0-Lauf bis zum 21:12 aufs Parkett legten. Dass sich die Plauener Mitte der zweiten Halbzeit erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung beim 23:13 sowie 25:15 erarbeitet hatten, lag vor allem an einem selbst von der Siebenmeterlinie unüberwindbaren Felix Neef zwischen den Pfosten, einem Einheit-Bollwerk in der Defensive und einer unberechenbaren Offensive, da von allen Positionen nicht nur Torgefahr ausgestrahlt, sondern auch eingenetzt wurde. Als dann auch noch Schlussmann Lars Reinhardt an die starke Leistung seines Vorgängers anknüpfte, konnten es sich die Füchse leisten, jedem Feldspieler ein Tor aus dem Spiel heraus aufzulegen und so konnte sich auch noch Niklas Hofmann erst per Strafwurf sowie dann noch von Linksaußen in die Torschützenliste eintragen. Den so wichtigen, für die essentiellen isotonischen Hopfenmalzgetränke sorgenden dreißigsten Treffer gönnte sich drei Sekunden vor Abpfiff der mit zwölf Toren erfolgreichste Werfer Gian-Luca Corda, der so zum umjubelten 30:23-Sieg der Rot-Weißen einnetzte und den Aufsteiger mit jetzt 4:0 Punkten zum neuen Spitzenreiter machte.

Am kommenden Sonntag empfangen die Spitzenstädter die auf dem neunten Tabellenplatz stehende zweite Vertretung von Union Chemnitz um 15 Uhr in der Einheit-Arena. (flow)

HC Einheit Plauen II: Neef, Reinhardt - Corda (12), Höpner (2), Wißgott (2), Weidenmüller (1), Keller (3/1), Hofmann (2/1), Kunze (1), Schaufel (2), Fuhrmann (5/1); Trainer Andreas Harloff, Mannschaftsverantwortlicher Gerold Neef