Einheit kassiert bittere Niederlage beim Schlusslicht
Obwohl die Handballer des HC Einheit Plauen am Sonntag nach 20 Minuten mit drei Toren beim EHV Aue II führten, mussten sich die Füchse am Ende deutlich geschlagen geben. Was zur 24:32-Pleite beim Schlusslicht der Regionalliga Mitteldeutschland führte.
„Ich bin mehr als enttäuscht über unsere Leistung, denn das war gar nichts und ein ganz, ganz schwacher Auftritt von uns“, ärgert sich Einheit-Trainer Mario Schuldes nach dem verlorenen ersten Auswärtsspiel in diesem Jahr: „Sicherlich hat es Aue gut gemacht und ich denke auch, dass die Erzgebirger ihr bestes Saisonspiel gemacht haben, aber von uns war das einfach zu wenig.“ Schon zu Beginn der Begegnung taten sich die Spitzenstädter schwer, es dauerte über zwei Minuten, bis das erste Tor durch einen verwandelten Siebenmeter von Petr Linhart von den zahlreich mitgereisten Fans bejubelt werden konnte. Zwar fanden die Vogtländer nach dem 1:1-Ausgleich durch Aues mit acht Toren besten Werfer Maximilian Hinz (rechter Rückraum) und einem erneuten Strafwurf-Treffer von Linhart sowie einem Tor von Kreisläufer Jakub Sira besser in die Partie, doch die Zwei-Tore-Führungen wie beim 3:1 nach knapp fünf Minuten oder 7:5 nach 13 Zeigerumdrehungen egalisierten immer wieder die Hausherren. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Jungs den Gegner unterschätzt hatten, denn sie waren motiviert und das Aufeinandertreffen ging ja auch noch recht gut los“, so Schuldes: „Wir konnten uns nicht entscheidend absetzen und schafften es so leider nicht, auch bisschen Ruhe reinzubringen.“ Denn die Füchse scheiterten entweder am Auer Gebälk, Schlussmann und Abwehr, setzten ihre Abschlüsse neben beziehungsweise über das Tor oder leisteten sich Ballverluste. „Wir haben im Angriff zu viel liegen gelassen, haben unsere Chancen nicht konsequent genutzt und haben auch einige Gegentore kassiert, weil wir im Rückzug nicht schnell genug waren“, analysiert der Übungsleiter: „Mit bisschen mehr Glück führen wir deutlicher, aber so konnte Aue dran bleiben und hat mit der schnellen Spielweise jeden Fehler konsequent bestraft.“ Dennoch gelang es den Rot-Weißen dank eines starken Torhüters Jan Dohnal, sich beim 12:9 und 13:10 nach gut 20 Minuten erstmals mit drei Toren abzusetzen. „Das Zusammenspiel mit der Abwehr hat gut funktioniert und unsere Verteidigung stand über weite Strecken ganz ordentlich“, berichtet Mario Schuldes: „Im Angriff haben wir gute Lösungen gegen die 5:1-Deckung gefunden.“ Doch dann kam es zu einem unerklärlichen Bruch im Spiel der Spitzenstädter und zu einem 7:1-Lauf des Juniorteams, das so mit einer Drei-Tore-Führung beim Stand von 17:14 in die Pause ging. „Durch einfache Fehler bringen wir Aue in ihr starkes Konterspiel und machten die Erzgebirger stark“, versteht der Einheit-Trainer die Schrittfehler, Fehlwürfe und Fehlpässe nicht: „Wir spielten nicht clever, waren nicht mehr so fokussiert und dann kamen wir in eine Abwärtsspirale, in der uns vielleicht auch die Spieler fehlten, die dann die Verantwortung übernehmen.“
Auch nach dem Seitenwechsel wechselten sich eine gute Aktion mit einer schlechten Entscheidung ab, sodass sich die Hausherren nach gut 34 Minuten erstmals einen Fünf-Tore-Vorsprung erspielten. „Mit der offensiven Abwehr brachte Aue uns in Situationen, in denen wir ins Eins-gegen-Eins mussten, den Abschluss über den Kreis suchten oder einen gefährlichen Pass spielten“, fordert Schuldes einen Lernprozess: „Wir sind nicht überrascht worden, hatten alles vor der Partie angesprochen und Lösungen aufgezeigt, denn die Erzgebirger haben genau das gespielt, wie wir es erwartet hatten.“ Dennoch konnten das Juniorteam die Führung bis Mitte des zweiten Durchgangs beim Stand von 25:20 halten. „Wir hatten genügend Möglichkeiten, aber hatten uns nicht genügend auf die Begegnung fokussiert, haben nicht so agiert, dass wir das Spiel an uns reißen, um noch eine Chance zu haben“, kritisiert der Übungsleiter auch das Schiedsrichtergespann, das zu viele Zeitstrafen gegen seine Auswahl verhängte und auf Auer Seite zu viele Fouls ungeahndet ließ - wie nach gut 42 Minuten, als Linhart einen Ball abfing, den Konter lief und im Wurf zu Fall gebracht wurde: „Es hat immer etwas gefehlt und diese Kleinigkeiten summierten sich.“ In der Schlussphase schraubten dann die Erzgebirger das Ergebnis noch in die Höhe. „Die Jungs haben sich nicht aufgeben, haben gekämpft und sind gerannt, aber haben sich dann auch mit zu vielen Nebensachen beschäftigt, die wir nicht beeinflussen können, wodurch wir uns nur noch mehr aus dem Spiel nehmen lassen“, resümiert Mario Schuldes: „Wir haben Aue zu Kontertoren eingeladen, aber die Niederlage ist zu hoch ausgefallen, denn so schlecht waren wir nicht.“ (flow)
HC Einheit Plauen: Misar, Dohnal - Model, Janàsek (2), Krüger (2), Englert, Linhart (3/3), Machacek (2), Kacin (6), Jahn (3), Zbiral (2), Horky, Stegner, Szöllösi (1), Sira (3); Trainer Mario Schuldes, Co-Trainer Josef Pour, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Antonia Weller
EHV Aue II: Wendsche (3), Hinz (8), Härtig (3), Petkov (3), Schwenning (1), Lausch, Dudin (1), Smyslo (1/1), Briest (2), Musil, Seefeld, Espig (3), Mühlberg, Hofmann (4/2), Kriegel (5); Trainer André Steinhauser, Co-Trainer Philipp Bamler, Mannschaftsverantwortlicher Andreas Richter
Verwarnungen: 1 für HC Einheit Plauen, keine für EHV Aue II
Zeitstrafen: 6 für HC Einheit Plauen, 2 für EHV Aue II
Siebenmeter: 5 für HC Einheit Plauen, 3 für EHV Aue II
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