Einheit gewinnt mit Vollgas-Handball deutlich in Görlitz

03.10.2022

Erstmals in dieser Sachsenliga-Saison knackten die Handballer des HC Einheit Plauen die 40-Tore-Marke. Wieso Koweg Görlitz trotz des 40:24-Kantersieges der erwartet erste große Gradmesser für die Füchse war.

Die Sachsenliga-Handballer des HC Einheit Plauen wurden auch am Sonntagabend bei Koweg Görlitz ihrer Favoritenrolle gerecht und bejubelten einen beeindruckenden 40:24-Auswärtssieg. „Wir müssen 60 Minuten Vollgas geben, dann wird Görlitz unserem Tempospiel Tribut zollen müssen“, forderte Trainer Jan Richter vor dem Spiel. Und genau so starteten die Rot-Weißen in die Partie, in der sie nach gut sechs Minuten bereits mit 5:2 führten. „Wir haben jeden Fehler der Hausherren konsequent genutzt und in eigene Tore umgewandelt“, freut sich der Übungsleiter. Doch auch die Ostsachsen bewiesen vor einem stimmungsvollen Publikum ihre Qualität, überzeugten mit einer starken Spielanlage und verkürzten innerhalb von nur drei Zeigerumdrehungen auf 4:5. Allerdings hielt diese spannende Phase der Begegnung nicht lange an, da die Spitzenstädter die Neißestädter bei ihren Angriffsbemühungen ständig unter Druck setzten, weshalb sich die Gastgeber immer wieder überhastete Würfe nahmen. „Obwohl die Görlitzer einen sehr guten Rückraum haben, stellte meine Mannschaft die Hausherren vor Probleme, die sie nicht lösen konnten“, ist Richter stolz auf seine Auswahl. So bauten die Vogtländer ihre Führung innerhalb von drei Zeigerumdrehungen auf 4:8 aus und konnten sich bis zur zwanzigsten Minute einen Acht-Tore-Vorsprung erspielen. Erst eine Unterzahl und technische Fehler in der Offensive bremsten die Südwestsachsen gegen Ende des ersten Durchgangs beim Stand von 18:12 etwas aus. „Wenn wir den Ball noch sicherer in unseren eigenen Reihen halten, dann können wir uns noch häufiger für unseren starken Angriff belohnen“, analysiert der Einheit-Trainer. Dennoch: Die überragende Trefferquote sorgte dafür, dass die Plauener mit einem 21:14 in die Halbzeitpause gingen. „Für mein Empfinden haben wir im ersten Durchgang noch ein paar Tore zu viel kassiert“, kritisierte Jan Richter: „Vor allem die einfachen Würfe ohne Bedrängnis stören mich, die wir verhindern wollen und dabei dann einen Fehler machen“. Denn auch die Grenzstädter waren in der Lage, diese fehlende Abstimmung der Füchse mit Kontertoren zu bestrafen und so den Sieben-Tore-Rückstand konstant zu halten.

Nach dem Seitenwechsel bauten die Rot-Weißen ihre Führung auch dank einer „überragenden zweiten Welle“ mit Mittelmann David Zbiral kontinuierlich aus und profitierten auch davon, dass die Europastädter konditionell nachließen. Dies führte dazu, dass das starke Görlitzer Rückraum-Trio mit dem ehemaligen Einheit-Spieler Matyáš Burda und den beiden Neuzugängen Vojta Kozubik sowie Florian Weickelt zwar insgesamt 17 Treffer erzielen konnte, aber sich dabei auch viele Fehlwürfe leistete. Auch die Spitzenstädter hatten während der zweiten dreißig Minuten „immer wieder ganz kurze Phasen im Spiel, in denen wir nicht so agiert haben, wie wir es uns vorgenommen hatten“, ärgert sich der Übungsleiter. Doch entscheidend für den deutlichen 40:24-Sieg war, dass die Vogtländer nur ganz wenige eigene Fehler gemacht sowie eine richtig gute Abwehr gestellt haben und so einen nie gefährdeten Sieg einfahren konnten.

„Meine Mannschaft hat heute über 55 Minuten an ihrem Leistungsmaximum gespielt und genau das umgesetzt, was das Spielkonzept vorsah“, resümierte Richter: „Wir konnten auch deshalb so hoch gegen Görlitz gewinnen, weil wir von Beginn an sehr gut ins Aufeinandertreffen kamen, die Jungs ihre Stärken aufs Parkett brachten und in Führung liegend sehr dominant sowie sicher spielten“. Davon konnte sich auch Ligakonkurrent LHV Hoyerswerda ein Bild machen, der sich fast mit der kompletten Riege die Partie anschaute und von der „atemberaubenden Geschwindigkeit“ der Südwestsachsen begeistert war. (flow)

 

HC Einheit Plauen: Balin, Pour, Hujer - Kveton (4), Gemeinhardt, Thiele, Krüger (2), Linhart (5/2), Kacin (8), Jahn (6), Zbiral (5), Faith (1), Pecek (7), Sira (2); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht

 

Koweg Görlitz: Adam, Mautsch (1), Kozubik (7), Czarnowsky (1), Savic, Türkowsky (2/1), Burda (5), Valtin, Prieß, Weickelt (5), Philipp (1), Wittig (1), Just (1), Rohne; Trainer Michael Schuller, Mannschaftsverantwortlicher Jens Rohne; Physio Nico Förster

 

Verwarnungen: 1 für HC Einheit Plauen, 3 für Koweg Görlitz

Zeitstrafen: 3 für HC Einheit Plauen, 2 für Koweg Görlitz

 

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