Einheit bejubelt hohen Auswärtssieg beim Aufsteiger

25.09.2022

Die Handballer des HC Einheit Plauen haben am Samstagabend in der Sachsenliga beim Radeberger SV die nächste Prüfung bestanden. Die Füchse bezwangen den Aufsteiger deutlich mit 39:25 und sprangen nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel der Saison an die Tabellenspitze.

Beim ersten Heimspiel in der Geschichte des Radeberger SV in der Sachsenliga legte der HC Einheit Plauen am Samstagabend einen starken Start aufs Parkett und führte bereits nach 49 Sekunden mit 2:0 sowie nach gut elf Minuten mit 4:10. Grund dafür war, dass die Rot-Weißen nahezu jeden Fehler des Aufsteigers konsequent bestraften und nach einem gegnerischen Fehlwurf oder Ballverlust sofort ins Tempogegenspiel gegangen sind, was zu einfachen Toren führte. Aus einer solide stehenden Abwehr heraus entwickelten die Spitzenstädter ein sicheres, schnelles und druckvolles Angriffsspiel, wodurch sich die Vogtländer immer wieder aussichtsreiche Wurfsituationen erspielen konnten. Doch Mitte der ersten Halbzeit kassierten die Südwestsachsen mehrere Gegentore bei Zeitspiel, die Einheit-Trainer Jan Richter nach 15 Minuten beim Stand von 6:10 zur Auszeit bewogen. „Wenn Radeberg drei, vier Mal ähnlich einnetzen kann, dann muss meine Mannschaft darauf schneller Lösungen finden, um dies zu unterbinden“, kritisierte der Übungsleiter: „Da müssen die Spieler eher auf den Ballführenden gehen und auch beim Zusammenspiel zwischen Torhüter sowie Block müssen wir bessere Lösungen finden“. Die Ansprache fruchtete und so konnten die Füchse innerhalb von nur fünf Zeigerumdrehungen ihren Vorsprung auf eine Neun-Tore-Führung ausbauen. Denn die Hausherren waren aufgrund einer starken Verteidigung der Rot-Weißen gezwungen, so lange zu spielen, bis die Schiedsrichter Zeitspiel angezeigt haben und durch die daraus oft resultierenden unvorbereiteten Abschlüsse kamen die Gäste zu einfachen Ballgewinnen, die sie in eigene Treffer umwandelten. Dank vieler Kontertore, weniger Fehlwürfe und einer starken Wurfquote erhöhten die Spitzenstädter bis zur Halbzeitpause auf 20:9. „Die hohe Effektivität bei den Abschlüssen lag auch daran, dass sich die Riege viele Würfe in aussichtsreicher Position nehmen konnte und damit kann man sehr zufrieden sein“, erklärt Richter: „Mit dem ersten Durchgang war ich wirklich sehr zufrieden, weil die Auswahl komplett das umgesetzt hat, was ich von ihr erwartet hatte und sowohl offensiv als auch defensiv eine richtig gute Leistung aufs Parkett gebracht hat“.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Vogtländer ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse vermissen brachten drei freie Würfe von der Sechsmeterlinie nicht im Tor unter. Dazu kamen technische Fehler und unglückliche Gegentore wie Abpraller, die dafür sorgten, dass die Gastgeber den Rückstand bis Mitte der zweiten Halbzeit konstant halten konnten. „Durch die hohe Führung ist bei den Jungs der Druck etwas abgefallen und so fehlte in der Abwehr der letzte Zugriff, da jeder einen halben Schritt weniger machte, weshalb man nicht mehr alles zuschieben konnte“, erläutert der Übungsleiter: „Die Mannschaft hat aber dennoch nicht schlecht gespielt, weil sie sich ja trotzdem viele Abschlüsse in aussichtsreicher Position erspielt hatte“. Erst eine Auszeit von Trainer Jan Richter in der 43. Minute beim Stand von 17:27 und personelle Wechsel brachten den Fokus sowie die letzte Konsequenz bei den Südwestsachsen wieder zurück. „Die Jungs haben es nach dem Impuls von Außen wieder geschafft, erneut fokussiert zu agieren“, freut sich der Einheit-Trainer und so konnten die 20 mitgereisten Fans nur zwei Zeigerumdrehungen später einen sehenswerten Kempa-Treffer von Petr Linhart auf Dominik Pecek zum dreißigsten Tor bejubeln. In der Schlussviertelstunde ließ Trainer Jan Richter seine Spieler in verschiedenen Aufstellungen und auf unterschiedlichen Positionen agieren sowie probierte andere Angriffskonzepte aus. „Es ging mir darum, auch Akteuren, die nicht von Beginn an auf dem Parkett stehen, ihre Chance zu geben und diese haben sie wirklich sehr gut genutzt“, ist Richter stolz auf seine Truppe: „Maurice Thiele und Tim Hujer waren heute die zwei positiven Überraschungen der Partie“. So hielt Torhüter Hujer sechs von elf Bällen, die auf seinen Kasten kamen und feierte damit seine ersten Paraden in einem Pflichtspiel im Einheit-Trikot. „Tim kam aus der Verletzung, wird deshalb im Training aufgebaut und hat eine sehr gute Leistung gezeigt“, urteilt der Übungsleiter: „Ich bin total zufrieden mit ihm, er hat seine Chance auf jeden Fall genutzt“. Thiele überzeugte das Trainergespann vor allem im Rückraum-Mitte „mit seinem Druck zum Tor sowie dass er ständig in die Lücke gestoßen ist und sich dafür mit Toren belohnt hat“, schätzt Richter am 20-jährigen Plauener: „Maurice geht in viele Eins-gegen-eins-Duelle und hatte eine gute Spielkontrolle, womit ich sehr zufrieden war“. Einziges Manko: Trotz der lautstarken Unterstützung der Fans, die förmlich den vierzigsten Treffer herbei trommelten sowie diverser guter Möglichkeiten zum Einnetzen, wollte dieses Tor einfach nicht mehr fallen und so bejubelten am Ende die Füchse einen 39:25-Auswärtssieg. Großen Respekt zollte Trainer Jan Richter der Vereinsphilosophie des Radeberger SV, die nur auf einheimische Spieler aus der Region setzen und so „hat man gemerkt, dass sie sich erst noch an die neue Liga sowie das höhere Niveau gewöhnen müssen“. (flow)

 

HC Einheit Plauen: Balin, Pour, Hujer - Kveton (3), Gemeinhardt (1), Thiele (4), Krüger (3), Linhart (10/4), Kacin (3), Jahn (3), Zbiral, Faith (1), Pecek (7), Sira (4); Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht

 

Radeberger SV: Richter, Sieberth (2), Schulz (4), Röseler (4/2), Franz Bellmann (3), Fährmann (3), Stein (3), Herrmann (1), Kempe (2), Dorschner (3), Rathmann, Diedrich, Tim Bellmann; Trainer Carsten John, Mannschaftsverantwortlicher Ron Weidig

 

Verwarnungen: 2 für HC Einheit Plauen, 3 für Radeberger SV

Zeitstrafen: 2 für HC Einheit Plauen, 4 für Radeberger SV

Disqualifikation: 1 für Radeberger SV (ohne Bericht)

 

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