Einheit verliert letztes Saisonspiel und Abwehrchef
Die schwere Verletzung und die zu befürchtende lange Ausfallzeit von Lukas Horky überschattet die ärgerliche 26:31-Niederlage der Handballer des HC Einheit Plauen am Samstagabend beim Absteiger HSV Apolda. Dennoch lobte gleich im Anschluss Trainer Mario Schuldes die starke Saison in der Regionalliga Mitteldeutschland, die mit dem vierten Tabellenplatz belohnt wurde.
Bitterer hätte die so erfolgreiche Spielzeit der Füchse nicht enden können: Als beim Stand von 7:7 nach einer Viertelstunde Lukas Horky die zweite Welle antrieb und auf einmal ohne gegnerischen Kontakt zu Boden sank, bangten nicht nur die zahlreich mitgereisten Einheit-Fans auf der Tribüne um ihren Abwehrchef, sondern auch alle Rot-Weißen auf dem Parkett. „Ich bin sehr, sehr traurig, nicht wegen des Spiels, sondern wegen Lukas“, sagt ein geknickter Einheit-Trainer Mario Schuldes: „Es war so ziemlich das Schlimmste, was hätte passieren können, dass sich ein Spieler schwer verletzt und das tut mir unheimlich leid für ihn.“ Wie wichtig der 34-Jährige für die Plauener ist, der sich einen Tag nach seinem Geburtstag die linke Achillessehne riss, zeigte sich in den nächsten sechs Minuten, in denen die Thüringer mit einem 6:1-Lauf auf 13:8 davonzogen. „Lukas hat in dieser Saison so gekämpft und mit so vielen Blessuren oder Verletzungen für die Mannschaft gespielt“, unterstreicht Schuldes den unermüdlichen Willen des Tschechen und hofft, dass sein Abwehrchef schnell wieder gesund wird: „Vor der Partie hatte mir Lukas noch gesagt, was für ein gutes Gefühl er hat und dann so aus der Saison rauszugehen, ist für ihn sowie die ganze Mannschaft extrem bitter.“ Das war auch der 18:11-Halbzeitstand, denn kurz vor der Pause konnten die Glockenstädter mit einem 3:0-Lauf ihre Führung auf sieben Tore ausbauen. „Die schwere Verletzung von Lukas hat den Jungs schon einen Knacks gegeben, war dann in den Köpfen drin und wir mussten auch die Deckung umstellen“, gesteht der Übungsleiter: „Wir machten aber auch im Angriff zu viele Fehler, selbst als wir in Überzahl waren und zweimal den Ball weggeworfen haben, sodass wir immer wieder ausgekontert wurden.“
Zwar konnten die Spitzenstädter kurz nach dem Seitenwechsel beim 13:18 durch Petr Jahn per Siebenmeter den Rückstand verkürzen, doch in der Folge bauten die Hausherren den Vorsprung immer wieder auf bis zu neun Tore wie beim 27:18 Mitte des zweiten Durchgangs aus. „Wir wollten dann eine bessere zweite Halbzeit zeigen und gerade zu Beginn stand die Verteidigung besser, hatten paar Ballgewinne, aber werfen dann wieder im Angriff die Bälle weg“, ärgert sich Mario Schuldes, der dann auch noch zwischenzeitlich auf den ebenfalls mit dem linken Fuß umgeknickten Jahn verzichten sowie Rico Englert auswechseln musste, der mit dem rechten Fuß umgeknickt war und sich seinen Knöchel verstauchte: „Uns hätte in dieser Phase die Wende gelingen können, wenn wir konsequenter im Torabschluss gewesen wären.“ Trotz der fehlenden Wechseloptionen gelang es den Vogtländern, mit einem 8:3-Lauf bis zum 26:30 in der letzten Minute, noch die Niederlage in Grenzen zu halten. „Die letzte Viertelstunde war nur noch ein Zu-Ende-Spielen und wir konnten zwar noch ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben, aber es ist ein verdienter Sieg für Apolda“, so der Einheit-Trainer: „Mich ärgert, dass wir kein gutes Spiel gemacht haben.“ Zumindest konnten sich in ihrer letzten Partie im rot-weißen Trikot nochmal Kevin Model mit vier Toren, Rico Englert mit zwei Treffern und Marcell Szöllösi mit drei Buden sowie Jan Dohnal mit einigen Paraden auszeichnen. „In der Aufstellung hat über die gesamte Saison der ein oder andere Spieler nicht so viel gespielt, aber innerhalb der Mannschaft gab es deshalb nie schlechte Stimmung und gerade da wir einige angeschlagene sowie verletzte Akteure hatten, hatten die Jungs die Spielzeit verdient, da sie in jedem Training immer Vollgas gegeben haben“, begründet Schuldes: „Es wäre völlig falsch von mir, sie dann nicht spielen zu lassen.“ Dennoch geht der Übungsleiter mit einem weinenden und lachendem Auge aus der Saison. „Das weinende Auge, weil wir nicht gut gespielt haben und wir unbedingt mit einem guten Ergebnis die Spielzeit beenden wollten - und da dürfen die nicht so guten Umstände keine Ausrede sein, da wir deutlich besser als das sind, was wir gezeigt haben“, berichtet Mario Schuldes, der aber auch gleich nach der Begegnung seine Auswahl lobte: „Ich ziehe absolut den Hut vor der Leistung, die die Jungs in dieser Saison gebracht und über die Ergebnisse, die sie erzielt haben, denn der vierte Platz ist super gut.“ Und so trauert der Einheit-Trainer auch nicht einem in der Theorie möglichen Bronzerang hinterher, wenn die Füchse nicht das direkte Duell gegen den USV Halle verloren sowie das letzte Aufeinandertreffen gewonnen hätten. „Halle hat bis auf die letzten drei Aufeinandertreffen eine sehr gute Saison gespielt, steht absolut zurecht auf dem dritten Platz und hat gegen uns mehr als verdient gewonnen, weil die Panther eine ganz starke Leistung gezeigt haben“, erklärt Schuldes, der mehr als stolz über die 30:22 Punkte ist: „Wir haben in dieser Spielzeit zu viele Punkte gegen solche Gegner wie Apolda liegen gelassen und wenn wir diese Spiele gewonnen hätten, dann würde unsere Platzierung vielleicht anders aussehen.“ (flow)
HC Einheit Plauen: Misar (1), Dohnal - Model (4), Janàsek (2), Krüger (4), Englert (2), Linhart, Kacin (5), Corda (1), Jahn (2/2), Zbiral, Horky (1), Stegner, Szöllösi (3), Sira (1); Trainer Mario Schuldes, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht
HSV Apolda: Ban (5), Wenke (1), Gjorgjieski, Smiljcic (2), Zänker (3), Mirilo, Berceanu, von Lipinski, Schindler, Heinemann (4/1), Langer (7), Dosen (3), Winter (6), Strzala, Mehic, Brand; Trainer Igor Toskoski, Co-Trainer Andreas Schöppe, Mannschaftsverantwortliche Maria Ackermann, Physio Pascal Skorupa
Verwarnungen: keine für HC Einheit Plauen, keine für HSV Apolda
Zeitstrafen: 3 für HC Einheit Plauen, 5 für HSV Apolda
Siebenmeter: 3 für HC Einheit Plauen, 1 für HSV Apolda
Disqualifikation: 1 für HSV Apolda (ohne Bericht)
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