Einheit möchte erneut Westsachsen-Derby gewinnen
Das brisante Duell gegen den HC Glauchau/Meerane läutet am Samstagnachmittag ab 17 Uhr für die Handballer des HC Einheit Plauen den Saisonendspurt ein. Wieso die Füchse den Tabellenelften der Regionalliga Mitteldeutschland nicht unterschätzen dürfen und wie die Rot-Weißen auch im neunten Heimspiel in Folge ungeschlagen bleiben wollen.
Wird es für die Spitzenstädter ein Vorteil sein, dass sie als aktuell Fünfter mit 26:20 Punkten relativ befreit in die letzten drei Aufeinandertreffen der Saison gehen können? „Wir haben nicht den letzten Druck wie Glauchau, dass wir um den Klassenerhalt spielen, was gut ist, aber genau diese Situation kann natürlich auch Kräfte freisetzen, was wir ja in Köthen zu spüren bekamen“, möchte Einheit-Trainer Mario Schuldes diese Frage erst nach Abpfiff beantworten: „Es kann also in beide Richtungen gehen, dennoch kann der Druck gerade in den entscheidenden Phasen auch bisschen hemmend sein.“ Damit spielt der Übungsleiter auf die vielen knappen Ergebnisse der Westsachsen wie zuletzt bei der 28:29-Niederlage gegen den Dritten Halle oder auf das 23:23-Unentschieden in Suhl an. „Glauchau lebt von seinen Leistungsträgern und wenn die mal nicht ihre Leistung bringen, dann haben sie es schwer“, weiß Schuldes: „Die Westsachsen sind eine sehr kämpferische Mannschaft, die auch bei Rückstand nicht aufgibt und Akteure wie Torhüter Ludek Kylisek in ihren Reihen hat, die noch ein Spiel drehen können.“ Deshalb müssen die Vogtländer konzentriert agieren - egal wie der Spielstand ist. „Wir müssen Glauchaus Leistungsträger aus dem Spiel nehmen, um den Westsachsen ihre Waffen wegzunehmen - und mit unseren umso mehr zuschlagen können“, fordert der Einheit-Trainer: „Wir müssen Glauchaus Rückraum in Kooperation mit dem Kreisläufer in den Griff bekommen, vor allem die beiden Halbspieler Tim Esche (halbrechts) und Sebastian Poppitz (halblinks) machen den Druck im Angriff.“ In der Abwehr wollen die Hausherren so zu Ballgewinne und dann in ihr Tempospiel kommen - und wie beim 31:27-Sieg im Hinspiel konzentriert abschließen. „Ludek ist immer für ein richtig starkes Spiel gut und wenn er ins Spiel kommt, dann wird es richtig schwer“, so Mario Schuldes: „Wir brauchen aber auch wieder eine engagiert deckende Verteidigung und müssen den Rückraum unter Druck setzen.“ Im Positionsangriff wollen die Füchse den Mittelblock der Westsachsen breit ziehen. „Wir wollen unser und ein gutes Spiel machen - und wenn uns das gelingt, dann gewinnen wir, denn dann hat Glauchau auch keine Chance“, gibt sich der Übungsleiter zuversichtlich: „Wir dürfen uns nur wenig Fehler erlauben, um die Westsachsen nicht ins Tempospiel kommen zu lassen und müssen selbst Glauchaus Fehler konsequent ausnutzen.“ Mit dabei helfen soll Linksaußen Gian-Luca Corda aus der zweiten Mannschaft. „Gian wird uns unterstützen, damit wir noch eine Option mehr haben und die Kräfte besser verteilen können“, verrät Schuldes, der weiterhin auf seine beiden verletzten Mittelmänner David Zbiral und Joel Stegner sowie Kreisläufer Marcell Szöllösi verzichten muss: „Man merkt, dass die Kräfte bei den Jungs langsam nachlassen.“ Deshalb tat den Rot-Weißen die Osterpause gut, die in der Karwoche sogar nur Heimtrainingseinheiten absolvierten. „Die Pause war gut, vor allem für die Spieler, die länger krank waren und dann wieder länger spielen mussten, als eigentlich gut für sie war“, berichtet der Einheit-Trainer: „Das hat man diese Woche gesehen, dass die Jungs wieder fitter wirkten und es auch wichtig für den Kopf war, mal wieder paar Tage frei zu haben.“ Auch, weil die Spitzenstädter noch mit dem vierten Tabellenplatz liebäugeln. „Wir haben jetzt noch drei schwere Spiele, die alle eine Brisanz haben und wir nichts geschenkt bekommen“, blickt Mario Schuldes voraus: „Wir wollen unsere gute Ausgangslage nicht verspielen, sondern mitnehmen und deshalb müssen wir die nächsten Wochen noch Gas geben, um die Runde ordentlich zu Ende zu spielen.“ Doch auch die sich im Abstiegskampf befindenden Westsachsen kämpfen um jeden Punkt. „Glauchau hat drei Endspiele, kann sich nicht darauf verlassen, dass vielleicht nur zwei Mannschaften absteigen und wenn sie aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen wollen, dann müssen sie ihren aktuellen elften Platz halten“, sagt der Übungsleiter: „Ich rechne damit, dass sie gegen uns bis zum Ende Vollgas geben, kämpfen und alles reinhauen werden.“ Der ehemalige Glauchauer Trainer erwartet zudem, dass die Westsachsen mit einem vollen Kader ins Vogtland reisen. „Das Hinspiel hat gezeigt, dass sie eine gute Truppe sind, aber wir haben die letzten Partien zu Hause sehr gut gespielt und deshalb wollen wir auf jeden Fall einen Heimsieg einfahren, denn alles andere wäre eine Enttäuschung“, mein Schuldes: „Wir wollen die letzten drei Begegnungen gewinnen und gerade die zwei Heimspiele sind sehr wichtig, um uns bei den Zuschauern gut in die Sommerpause verabschieden sowie uns für die Unterstützung bedanken zu können.“ Die Füchse um den ehemaligen Glauchauer und jetzigen Einheit-Kapitän Maximilian Krüger setzen also wieder auf zahlreiche rot-weiße Sympathisanten im Westsachsen-Derby. „Ich hoffe, dass aus Glauchau auch paar Fans mit nach Plauen kommen und auch unsere Zuschauer wieder zahlreich in die Einheit-Arena kommen, um für eine tolle Stimmung zu sorgen“, erwartet Mario Schuldes ein interessantes Duell: „Für mich ist es natürlich auch ein schönes Spiel, ich kenne ja fast alle Glauchauer Jungs und deshalb freue ich mich sehr darauf.“ (flow)
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