Einheit gelingt Revanche
Mit dem überraschend deutlichen 29:23-Sieg beim Tabellennachbarn HV Rot-Weiß Staßfurt haben die Handballer des HC Einheit Plauen ihre starke Leistung bestätigt und die bittere Hinspielniederlage wettgemacht. Welches Novum den Füchsen noch geglückt ist, die auf den fünften Platz der Regionalliga Mitteldeutschland geklettert sind.
„Wir haben die starke Leistung in der Vorwoche zu Hause gegen Pirna auch in Staßfurt bestätigt, das haben die Jungs super gemacht“, ist der Einheit-Trainer Mario Schuldes sehr glücklich auch über die Art und Weise, wie die Mannschaft am Samstagabend aufgetreten ist: „Es hat uns riesig gefreut, dass wir uns für die denkbar knappe 32:33-Niederlage im Hinspiel revanchieren konnten.“ Denn damit haben die Plauener wie schon in der vergangenen Saison ihre Heimspiel-Rechnung auf fremdem Parkett beglichen und zugleich auf ein gutes Spiel eine zweite überzeugende Partie folgen lassen - obwohl der Beginn ausbaufähig war. „Wir hatten uns paar einfache Ballverluste und zu viele individuelle Fehler in unserem Angriffsspiel geleistet“, bemängelt Schuldes den 4:4-Zwischenstand nach gut sieben Minuten: „Wir haben dann umgestellt und sind dann über unsere sehr kompakte Abwehr mit einem stark parierenden Jan „Hanso“ Misar super ins Spiel gekommen.“ Der Lohn war ein 4:0-Lauf binnen fünf Zeigerumdrehungen zur 8:4-Führung. „Wir haben Staßfurt zu technischen Fehlern oder zu einem schwierigen Wurf gezwungen, den dann Hanso gut hält“, lobt der Übungsleiter, dass die Chancen gut rausgespielt und genutzt wurden: „Wir haben mit unserem starken Umschaltspiel sowie dem hohen Tempo in der Offensive immer wieder Staßfurt in ihrem Rückzugsverhalten Probleme bereitet und dadurch viele einfache Tore erzielt.“ Auch die Überzahlsituationen spielten die Spitzenstädter sehr gut aus und konnten diese in der ersten Halbzeit mit 4:1 gewinnen. „Wir hatten keinen einzigen Fehlwurf, das war Wahnsinn“, schwärmt Mario Schuldes vom überragenden Torabschluss im ersten Durchgang: „Wir haben sehr konzentriert agiert und führten zur Pause auch verdient in der Höhe.“ Dass sich die Vogtländer bis zum Gang in die Kabine einen Neun-Tore-Vorsprung beim 20:11 erspielen konnten, lag auch daran, dass trotz der Wechsel der Spielfluss beibehalten wurde. „Joel hat wie die ganze Mannschaft eine sehr gute Leistung gebracht und es freut mich so sehr für die Jungs, wenn sie sich dann auch im Spiel für ihre tolle Trainingsleistung belohnen“, bekommt der junge Mittelmann Stegner ein Extralob vom Einheit-Trainer: „Unser schnelles Spiel kostet auch viel Kraft und dann ist es ganz wichtig, dass die frischen Kräfte auch gleich ihre Leistung bringen, was super funktioniert hat.“
Kurz nach dem Seitenwechsel bauten die Füchse ihren Vorsprung beim 23:11 sogar auf zwölf Tore aus und konnten ihre Führung bis zum 26:16 nach knapp 40 Minuten konstant halten. „Unsere Deckung stand weiter stabil und die Jungs hatten den wurfgewaltigen Staßfurter Rückraum gut im Griff“, berichtet Schuldes, der sich wieder einmal auf seinen starken Abwehrchef Lukas Horky verlassen konnte, der im Hinspiel schmerzlich vermisst wurde: „Staßfurt hat in der Verteidigung auf eine 4:2-Formation umgestellt, darauf waren wir gut vorbereitet und haben gute Lösungen gefunden, dennoch leisteten wir uns paar einfache technische Fehler, die es verhinderten, dass wir uns noch weiter absetzen hätten können.“ Doch in der Folge zeigten die verschiedensten Defensivformationen der Salzländer ihre Wirkung und so gelang es den Plauenern in nächsten 13 Minuten nicht mehr, einen Treffer gegen die 5:1, 3:3 oder 3:2:1 zu erzielen. „Das offensive Abwehrspiel der Staßfurter hat Unruhe in unseren Angriff und uns aus dem Rhythmus gebracht“, ärgert sich der Übungsleiter über einen auch in dieser Phase vom sonst treffsicheren sechsfachen Torschützen Petr Linhart verworfenen Siebenmeter und zwei unglückliche Zeitstrafen: „Wir haben es dann auch nicht mehr so gut gespielt, noch mehr technische Fehler gemacht und waren nicht mehr so konzentriert sowie zielstrebig.“ Dass die starken Bodestädter den Rückstand bis zum 20:26 nach knapp 50 Minuten nicht weiter verkürzen konnten, lag vor allem an der weiterhin stabilen Deckung der Spitzenstädter. „Unsere Defensive war top, zumal die Staßfurter eigentlich relativ viele Tore werfen und recht schnell spielen“, ergänzt Mario Schuldes, der auch mit dem Torhüterwechsel ein goldenes Händchen bewiesen hatte, nachdem Misar nicht mehr so die Hände an den Ball bekommen hatte: „Jan Dohnal hat uns gleich den Rückhalt gegeben und auch dank seiner Paraden konnten wir uns wieder absetzen.“ So erzielte Kreisläufer Marcell Szöllösi den wichtigen Treffer zum 27:20, der fünffache Torschütze Petr Jahn das 28:21 und der mit sechs Feldtoren beste Einheit-Werfer Stegner das 29:21. „Die Jungs haben gute Entscheidungen getroffen, entweder selbst geworfen oder klug über den Kreis beziehungsweise die Außen gespielt“, freut sich der Übungsleiter über seinen starken Rückraum, eine super Mannschaftsleistung und die tollte Unterstützung der mitgereisten Fans: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, es war ein souveräner Auftritt und wir haben über große Teile des Spiels eine sehr gute Leistung gebracht, deshalb ist der Sieg auch in der Höhe absolut verdient.“ (flow)
HC Einheit Plauen: Misar, Dohnal - Model, Janàsek (4), Krüger, Englert (1), Linhart (6/1), Kacin (1), Jahn (5), Zbiral (2), Horky (1), Stegner (6), Szöllösi (2), Sira (1); Trainer Mario Schuldes, Co-Trainer Josef Pour, Mannschaftsverantwortlicher Bernd Grimm
HV Rot-Weiß Staßfurt: Herda, Cieszynski (3), Kluge (1), Niklas Danowski (1), Schliwa, Steffen (1/1), Haeske (3), Hähnel (6), Winter (6), Lück (1), Vehse (1), Kleineidam, Danneberg; Trainer Svajunas Kairis, Co-Trainer Tobias Ortmann, Mannschaftsverantwortlicher Steffen Siebert, Physio Anna Marks
Verwarnungen: keine für HC Einheit Plauen, keine für HV Rot-Weiß Staßfurt
Zeitstrafen: 3 für HC Einheit Plauen, 2 für HV Rot-Weiß Staßfurt
Siebenmeter: 5 für HC Einheit Plauen, 1 für HV Rot-Weiß Staßfurt
Bild zur Meldung: Einheit gelingt Revanche