Einheit verschenkt Sieg in Generalprobe gegen Pirna

03.09.2022

Die Sachsenliga-Handballer des HC Einheit Plauen haben gegen Oberligist ESV Lok Pirna knapp mit 27:29 verloren. Wieso die Generalprobe trotz der Niederlage gelungen war.

Als am Freitagabend in der heimischen Einheit-Arena die Füchse schnell das erste Tor der Partie gegen den ESV Lok Pirna aus der Mitteldeutschen Oberliga erzielten und sich bis zur siebten Minute beim Stand von 5:2 eine Drei-Tore-Führung herausspielen konnten, sah alles so wie in den vergangenen Testspielen aus. Die Rot-Weißen agieren aus einer stabilen Abwehr mit einem starken Torhüter Dominik Balin heraus dynamisch im Angriff und konnten so einfache Treffer erzielen. „Unsere zweite Welle sowie unser Umschaltspiel waren zu Beginn der Partie sehr gut und ich hoffe, dass das die Mannschaft dann in den Ligaspielen über die gesamten 60 Minuten aufs Parkett bringt“, so Trainer Jan Richter. Denn in der Folge leisteten sich die Hausherren einfache Fehler, ließen frei vor dem gegnerischen Gehäuse hundertprozentige Chancen liegen und versäumten es so, den Vorsprung auszubauen. So konnten die Gäste nicht nur beim 6:5 nach elf Minuten den Anschlusstreffer erzielen und die Plauener kassierten nur wenige Zeigerumdrehungen später nach einem Fehlpass direkt in die Hände eines Pirnaers den 7:7-Ausgleich, sondern lagen nach gut einer Viertelstunde erstmals mit 7:8 zurück. Die Spitzenstädter liefen zwar zurück, doch es gelang ihnen zu selten, die schnellen Konter und damit auch viele Gegentore zu unterbinden. Diese Situationen entstanden, weil die erfahrenen Eisenbahner sich besser auf die Offensivbemühungen der Hausherren eingestellt hatten, das dynamische Agieren oder auch die zweite Welle immer öfter unterbinden konnten und so die Füchse bei häufigem Zeitspiel oft gezwungen waren, aus nicht aussichtsreicher Position zu werfen. Bis zum 11:12 nach 23 Minuten gelang es den Rot-Weißen immer wieder, durch tolle individuelle Aktionen einzunetzen: Mal war es ein sehenswertes Freiwurftor, mal ein verwandelter Abpraller, mal eine gelungene Eins-gegeneins-Situation, wodurch sich eine Lücke ergab. Doch in der Schlussphase des ersten Durchgangs machte sich bemerkbar, dass drei Akteure angeschlagen waren und nicht trainieren konnten, weshalb der Spielfluss ins Stocken geriet. „Zum Ende der ersten Halbzeit hatten wir einen Hänger drin, was dazu führte, dass wir keine einfachen Tore mehr erzielen konnten und uns so kaputt machten“, analysierte Richter.

Nachdem beim 14:18 die Seiten gewechselt wurden, wuchs der Rückstand sogar noch bis zum 17:22 nach 35 Minuten an, da die Gäste nahezu jeden Einheit-Fehler konsequent in eigene Treffer verwandelten. „Wir hatten uns zu tief drücken lassen und waren zu passiv in der Defensive“, ärgert sich Jan Richter und forderte: „Wir müssen aggressiver auf den Ballführenden gehen und uns schneller anpassen, speziell gegen so einen starken Gegner“. Diese Anpassung der Plauener wurde auch dadurch vollzogen, indem sie nun auf einen Angriff-Abwehr-Wechsel setzten, der die Abwehr stabilisierte. Auch agierten die Spitzenstädter nun geschlossener in der Verteidigung, sodass nur wenige Zeigerumdrehungen später der 23:24-Anschlusstreffer gelang. Nun sollte es fast fünf Minuten dauern, bis das nächste Tor fällt, da auf beiden Seiten das Abschlussglück fehlte und so konnten sich beide Torhüter auszeichnen, mal stand aber auch der Pfosten im Weg oder es wurde überhastet abgeschlossen. Mitte des zweiten Durchgangs fiel dann nicht nur endlich für die Vogtländer der 24:24-Ausgleich, sie konnten sogar in der 47. Minute mit 25:24 wieder in Führung gehen. Doch anstatt den Vorsprung weiter auszubauen, dauerte es erneut sechs Zeigerumdrehungen, bis der nächste Treffer fiel, da die Füchse die Ballgewinne in der Defensive nach einem Block oder einer Parade von Schlussmann Josef Pour nicht nutzen konnten und so glichen die Gäste zum 25:25 aus. Da nun erneut bei den Rot-Weißen rotiert wurde und zum einen das Zusammenspiel in verschiedenen Formationen noch nicht fehlerfrei funktioniert, als auch zum anderen über die beiden Kreisläufer der Hausherren über die gesamten 60 Minuten kein einziges Tor erzielt werden konnte, fand Pirna vor allem durch sehr gutes Kreuzen immer wieder eine Lücke, um einzunetzen.

„Es war eine gute Generalprobe vor dem Saisonstart in zwei Wochen, denn wir konnten gegen eine starke Mannschaft aus der Mitteldeutschen Oberliga spielen“, resümierte Jan Richter, der die Pirnaer unter die besten Vier sieht: „Viele Abläufe haben schon sehr gut funktioniert und wenn wir dann auf den Punkt gespielt haben, dann waren wir sehr erfolgreich“. Gleichzeitig stellte der Übungsleiter klar: „Es war ein Testspiel und deshalb war das Ergebnis nicht das Wichtigste, sondern es kam darauf an, dass wir Erkenntnisse gewinnen, dass jeder Spieler seine Einsatzzeit bekommt und das ist uns gelungen“. So konnte einiges probiert werden, denn „natürlich hätten wir die Partie erfolgreich bestreiten können, wenn wir andere Entscheidungen getroffen hätten, aber das war ja nicht das wichtigste Ziel“, so Trainer Jan Richter abschließend.

Bis zum Saisonstart am 17. September, um 17 Uhr in der Einheit-Arena, sollen die Fehler abgestellt und die Abläufe verbessert sowie sich beim Videostudium optimal auf den Sachsenliga-Auftakt mit der zweiten Vertretung des EHV Aue vorbereitet werden. (flow)

 

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