Einheit möchte vor heimischem Publikum ersten Sieg bejubeln

18.11.2021

Der Aufwärtstrend sei ja klar zu erkennen, erklärt Trainer Jan Richter: „Nach dem ersten Spiel, in dem wir wirklich unter den Erwartungen geblieben sind, nach der zweiten Partie, in der wir ganz nah dran waren und nach dem dritten Aufeinandertreffen, in dem wir mit dem Unentschieden endlich den ersten Punkt geholt haben - dementsprechend werden wir alles versuchen, um den ersten Sieg vor heimischem Publikum feiern zu können“. Diesen wollen die Handballer des HC Einheit Plauen am kommenden Samstag bejubeln, wenn die Rot-Weißen nach dem starken 27:27-Remis gegen den Tabellenführer HBV Jena 90 zum zweiten Heimspiel in Folge erstmals auf das Schlusslicht Sonneberger HV treffen und so gastiert nach dem Ersten der Letzte der Mitteldeutschen Oberliga ab 16 Uhr in der Einheit-Arena. Auch wenn zwischen den Thüringern mit 2:14 Punkten und den Sachsen mit 9:7 Zählern scheinbar Welten im Gesamtklassement liegen, so sind die Rot-Weißen gewarnt. „Die Leistungen der einzelnen Mannschaften in der Liga sind sehr dicht beieinander und dementsprechend wäre es das Schlimmste, wenn wir einen Gegner wie Sonneberg unterschätzen würden“, weiß der Übungsleiter: „Denn die Spielzeugstädter haben viele Partien erst am Ende der Spielzeit verloren, haben gute Akteure und noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen“. So haben die Südthüringer nicht nur einen guten Rückraum von großer individueller Qualität, sondern vor allem mit der kürzlichen Neuverpflichtung des ehemaligen Coburger Bundesligatorwarts Havard Martinsen einen sehr erfahrenen Schlussmann zwischen den Pfosten. Ebenfalls aus der Europastadt stammt Sonnebergs eigentlicher Hoffnungsträger der Saison: Dino Mustafic, der sich allerdings gleich im ersten Aufeinandertreffen an der Schulter verletzte und erst vor zwei Wochen seine Rückkehr ins Aufgebot schaffte, wo der 19-Jährige gleich sechs Tore erzielte. Das Problem des letztjährigen Aufsteigers ist, dass sie zu viele einfache technische Fehler machen und gute Gelegenheiten zum erfolgreichen Einnetzen sträflich liegen lassen, womit sie den Gegner stärker machen. Dabei spielt auch eine große Rolle, dass die Sonneberger das Fehlen von wichtigen Akteuren nicht kompensieren konnten und so musste auch schon der 45-jährige Spielertrainer Manuel Müller aktiv mit auf dem Feld aushelfen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Thüringer nicht nur überraschend bei der zweiten Vertretung des EHV Aue mit 26:21 gewinnen konnten, sondern sich erst in den letzten Minuten denkbar knapp mit 27:28 gegen Jena geschlagen geben mussten, da sie nach dem 27:27-Ausgleichstreffers in mehr als fünf Zeigerumdrehungen kein Tor mehr erzielten. Zwar ist mittlerweile bei den Spielzeugstädtern die Euphorie des letztjährigen Aufstieges verflogen, dennoch haben sie sich auch nach der deutlichen 31:24-Pleite beim nun Vorletzten SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz im Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. „Wie auch schon in den letzten Begegnungen wollen wir eine starke Abwehr mit einem sehr guten Zusammenspiel mit dem Torhüter aufs Parkett bringen und die Südthüringer zu schweren Würfen zwingen, um in aussichtsreiche Kontersituationen zu kommen, denn dann können wir auch sie schlagen“, verrät Jan Richter. Im Angriff gelte es, den Ball schnell durch die eigenen Reihen zu passen und mit Geduld auf die gute Abschlussmöglichkeit zu warten, um sie dann auch zum erfolgreichen Einnetzen zu nutzen. Dabei dürfte auch eine erneut äußerst geringe Fehlerquote der Schlüssel zum doppelten Punkten sein, weshalb das Trainergespann sehr darauf achte, dass die Auswahl versuche, risikoreiches Agieren zu vermeiden. „Das gelingt uns zur Zeit sehr gut, da jeder Akteur, egal ob mit oder ohne Ball, Verantwortung übernimmt“, freut sich der Übungsleiter, der weiß, dass der beste Saisonstart seit sechs Jahren die Riege beflügele und Selbstvertrauen ins eigene Können sowie Selbstverständnis in die Aktionen bringe, „was wir leider in den vergangenen Jahren nicht hatten“. Als Beispiel nennt Richter solche Momente wie im letzten Aufeinandertreffen, als Maximilian Krüger zwanzig Sekunden vor der Schlusssirene noch das Tor wirft, „was uns in den letzten Jahren nicht mehr gelang und so konnten wir uns dank des Unentschiedens noch für unsere starke Leistung belohnen“. So behalten die Füchse auch unter Druck einen kühlen Kopf und dieser wird auch am Samstag nötig sein, denn da sind sie erstmals in dieser Saison der Favorit in der Partie. „Wenn wir unser Spiel aufs Parkett bringen, wenn wir unsere Stärken zeigen, dann werden wir Sonneberg vor Probleme stellen“, zeigt sich der Einheit-Trainer optimistisch: "Wir müssen das abrufen, was wir können und wir müssen auch keine besonderen Experimente wagen, sondern nur das umsetzen, was wir schon gezeigt haben“. Dass die Thüringer ein starkes Kollektiv sind, jeder gute Spieler schon einmal einen Lauf in einer Begegnung hatte, in der er viele Treffer erzielen konnte, ist für Richter nur ein Beleg dafür, dass die Vogtländer das Aufeinandertreffen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. „Wir wollen den guten Start nicht verschenken und dafür brauchen wir wieder eine stimmungsvolle Kulisse in der Einheit-Arena, um endlich den ersten Sieg vor heimischem Publikum mit den Fans feiern zu können“, hofft Jan Richter auf viele Zuschauer. (flow)

 

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