Einheit startet mit Westsachsen-Derby in neue Saison

08.09.2021

Nach 315 Tagen ohne Pflichtspiel geht es für die Handballer des HC Einheit Plauen endlich wieder um Punkte: Zum Saisonauftakt in der Mitteldeutschen Oberliga gastieren die Rot-Weißen am Samstag, um 17 Uhr auswärts beim HC Glauchau/Meerane. Vor der ersten Partie nach so langer Zeit sei die Gefühlswelt bei den Spitzenstädtern voller Aufregung, Vorfreude und Begeisterung, endlich wieder vor Publikum spielen zu können, aber es herrsche auch eine gewisse Anspannung. Diese wird sich sicherlich auch noch bis zum Anpfiff steigern, denn das Westsachsen-Derby bringt nicht nur wegen der räumlichen Nähe einiges an Brisanz mit. „Das Spiel ist auf jeden Fall etwas Besonderes, denn wir hatten schon so viele interessante Duelle gehabt, egal ob es in der Relegation um den Klassenerhalt ging oder um den Aufstieg“, weiß Trainer Jan Richter. Er selbst hat eine Glauchauer Vergangenheit, stand als Spieler für die Westsachsen auf dem Parkett, bevor er zu den Füchsen wechselte und freut sich, an seine alte Wirkungsstätte zurück zu kehren. Auch wenn Richter noch ein paar Leute bei seinem alten Verein kenne, sei es zu lange her, um Rückschlüsse für das jetzt anstehende Aufeinandertreffen schließen zu können. „Es ist gleich mal eine richtig gute Prüfung zum ersten Spieltag“, zeigt sich der Übungsleiter zufrieden: „Ein besseres Los kann man aus unserer Sicht kaum bekommen“. Ob es ein Nachteil sei, dass gleich der Auftakt bei sich nach dem kleinen, harzigen Leder sehnenden gegnerischen Fans stattfindet, werde sich erst während des Spiels zeigen. Es komme darauf an, wie es in den ersten Minuten läuft, ob die Zuschauer die Vogtländer noch zusätzlich motivieren oder ob dadurch die Auswahl verunsichert werde. Dass diese dazu jedoch gar keinen Grund hätte, bestätigt die sehr gute Vorbereitung: „Ich weiß, dass die Mannschaft im Stande ist, wahrscheinlich jedes Aufgebot zu ärgern, denn das haben wir gegen Drittligisten gezeigt“, ist Jan Richter von seinen Schützlingen überzeugt. „Ich weiß aber auch, dass wir auf den Punkt spielen müssen, denn wenn nur ein paar Prozente fehlen oder Spieler an dem Tag nicht ihr volles Leistungsvermögen abrufen können, dann wird es schnell für uns ganz schwer“. Um erfolgreich zu sein, müssen die Rot-Weißen von Beginn an in der Partie sein, sich an die Spielidee halten und eine starke Abwehr mit einem guten Zusammenspiel mit den Torhütern den Hausherren entgegenstellen. In der Offensive werde es darauf ankommen, schnell in die zweite Welle zu kommen und die Angriffe überlegt auszuspielen, den Ball durch die eigenen Reihen laufen zu lassen sowie den wurfgewaltigen Rückraum in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu bringen. Auch die Gastgeber haben einen starken Rückraum, der durch ein offensives Deckungsverhalten unter Druck gesetzt werden soll, um sie vor Probleme zu stellen, gibt der Einheit-Trainer die Ausrichtung vor. Die Spitzenstädter treffen beim HC Glauchau/Meerane auf einen nahezu unveränderten Kader gegenüber dem Vorjahr, als sie in die Mitteldeutsche Oberliga aufgestiegen sind und nach zwei Unentschieden sowie drei Niederlagen mit 2:8 Punkten auf dem 15. Platz standen. So hatten sie mit Fabian Götze nur einen Abgang, der nun in der zweiten Mannschaft spielt und mit dem 20-jährigen Linkshänder Jeron Nötzold lediglich einen Neuzugang von der HSG Sachsenring aus der Verbandsliga. Besondere Acht geben sollte Einheit auf zwei tschechische Leistungsträger: An dem 38-jährigen Torhüter Ludek Kylisek sind mit seinem starken Stellungsspiel sowie reaktionsschnellen Paraden schon so manche gegnerische Handballer verzweifelt und auf Rückraumspieler Vaclav Klimt, der nach seinem Wechsel vom Drittligisten Schweriner Stiere in der kurzen vergangenen Saison mit 36 Treffern sofort zum Leistungsträger avancierte. Während der Vorbereitung bestritten die Westsachsen fünf Testspiele, die Duelle mit den Landeslisten (gegen Thüringenligist SV Hermsdorf 27:26 und gegen die Sachsenligisten ZHC Grubenlampe 23:20 sowie HSV Weinböhla 32:21) konnten sie alle für sich entscheiden, mussten sich aber in den Partien gegen die beiden Oberligisten (gegen HSG Freiberg 26:30 und EHV Aue II 22:29) geschlagen geben. Die Ergebnisse hätten jedoch wenig Aussagekraft, lautet die Einschätzung des Trainers Jan Richter, der auf alle 13 Mann in seinem Kader zurückgreifen kann und die Tiefe der Mannschaft als Vorteil nutzen möchte. Übrigens: Zum Westsachsen-Derby am Samstag, um 17 Uhr sind Gästefans zugelassen und so können die rot-weißen Anhänger die Füchse in der Sachsenlandhalle lautstark unterstützen - der Bus fährt 14.45 Uhr an der Einheit-Arena los. (flow)

 

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