Einheit kann das Spiel nicht drehen

04.10.2020

Keinen guten Tag erwischte der HC Einheit Plauen am vergangenen Samstag im Spiel gegen den HBV Jena. Von der ersten bis zur letzten Minute rannten die Spitzenstädter einem Rückstand hinterher. Die Ursache dafür war nicht der Gegner, sondern das eigene Unvermögen. Und wenn es dann schon nicht läuft, kommt meistens auch noch Pech hinzu. So verlor Einheit das erste Heimspiel in der Mitteldeutschen Oberliga nach sechs Monaten Pause mit 30:33. Enttäuscht zeigte sich Trainer Jan Richter nach der Partie.

 

„Wenn wir in einem Spiel 30 Tore erzielen, dürfen wir das Spiel eigentlich nicht verlieren“, resümierte der Coach. Doch was war die Ursache für die vielleicht vermeidbare Niederlage gegen Jena? Ein Blick auf die ersten fünf Minuten des Spiels liefert erste Anhaltspunkte. Gleich viermal vergaben die Rot-Weißen hundertprozentige Torchancen, die sie zuvor schön herausgespielt hatten. Jenas erfahrender Torwart Michael Galia vernagelte den Kasten. Auf der anderen Seite erwischten sowohl Josef Pour als auch Jan Misar bei Einheit einen eher gebrauchten Tag. So sah sich Trainer Jan Richter bereits nach vier Minuten beim Stand von 0:4 eine Auszeit zu nehmen. Marc Multhauf, mit neun Treffern erfolgreichster Werfer seiner Mannschaft, erlöste die 200 Zuschauer dann mit dem ersten Tor für die Spitzenstädter. In der Folgezeit spielte Einheit im Angriff weiterhin gute Handball, aber das kleine runde Leder fand zu selten den Weg in den gegnerischen Kasten. Die Jenaer, Tabellenletzter der vergangenen Saison, haben für die neue Spielzeit eine sehr gute Mannschaft zusammengestellt, die einen schnellen und dynamischen Handball spielt. Allen voran Daniel Kyvala stellte die Abwehr immer wieder vor große Herausforderungen. Die Abwehrarbeit der Plauener war nicht zu vergleichen mit der eine Woche zuvor im Stadtderby. „Wir haben zu wenig Zugriff auf den Gegner bekommen“, erklärte Trainer Jan Richter. „Wir haben nicht nur im Angriff zu viele Torchancen liegengelassen, sondern auch in der Abwehr zu viele individuelle Fehler gemacht.“ Über die Stationen 3:9 und 8:10 ging es für Einheit mit einem Rückstand von 11:15 in die Halbzeitpause. 

 

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Einheit spielte geduldig im Angriff bis sich die Torchance ergab, aber diese konnten wieder nicht genutzt werden. Diesmal war es weniger Jenas Torwart, als dass Pfosten und Latte dem Torerfolg im Weg standen. Hoffnung keimte im Lager der Einheit Fans auf, als Marc Multhauf nach einem 5:0 Lauf der Spitzenstädter und einem 17:22 Rückstand den 21:22 Anschlusstreffer markierte. Doch die Chance auf den Ausgleich vergab Einheit an diesem Tag. Es sollte einfach nicht sein. „Es gibt Tage, da läuft einfach nichts. So einen Tag haben wir heute leider erwischt“, zeigte sich Mannschaftskapitän Maximilian Krüger enttäuscht. „Glückwunsch nach Jena! Wir können es nur nächste Woche gegen Aue II besser machen.“

 

HCE Plauen: Misar, Pour, Kveton (5), Model, Gemeinhardt (1), Krüger (3), Fort (3), Roth (5), Broz, Multhauf (9/4), Zbiral (4), Dolak, Schmidt, Trainer Jan Richter, Co-Trainer Heiko Schuster, Mannschaftsbetreuer Bernd Grimm, Physio Christian Ulbricht

 

HBV Jena: Galia, Natzschka (1), Minas (4), Lüders, Schelenz, Nasgowitz (3), Kyvala (8), Neudeck, Elsässer (9), Missale, Haugk, Graefe (1), Vagner (7/2), Trainer Svajunas Kairis

 

Verwarnungen: 2 für Plauen, 2 für Jena

Zeitstrafen: 4 für Plauen, 6 für Jena

Disqualifikation: 1 für Jena (3x 2min)

Zuschauer: 200

 

(slu)

 

Bild zur Meldung: Einheit kann das Spiel nicht drehen

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201003_HEC - HBV Jena 90 (03.10.2020)