Einheit II: Sieg des Willens

20.09.2020

Und jährlich grüßt das Murmeltier, was verkündete, dass in der Spielzeit 2020/2021 die zweite Mannschaft des HC Einheit Plauen mit dem Ziel an den Start geht, wieder als die sogenannten „Jungen Wilden“ in der Bezirksklasse für Furore zu sorgen sowie den Nachwuchs in den Männerbereich zu integrieren, der dabei von den erfahreneren „alten Hasen“ lernt, wie sich das Siegen anfühlt. Da jede Mission auch einen voranschreitenden Hirten braucht, kehrt Marcel Wunderlich wieder auf die Trainerbank der „Oberligareserve“ zurück und bildet mit Thomas Cramer das Duo an der Seitenlinie. Dank seiner exzellenten Vernetzung auch zu ehemaligen Spielern folgten viele junge Schäfchen dem Ruf zu ihrer alten Wirkungsstätte und streifen sich seitdem wieder das rot-weiße Trikot über. Dass auf dem Parkett eine nahezu komplett neu zusammengewürfelte Truppe stand, merkte man den Hausherren während der gesamten Partie an, worüber auch nicht eine 8:5-Führung zu Beginn des Aufeinandertreffens hinwegtäuschen konnte. Wer zu diesem Zeitpunkt glaube, dass das ein ähnlicher Selbstläufer wie bei den zwei deutlichen Siegen in der letzten Saison gegen erneut mit nur acht Feldspielern angereisten Mylauern/Reichenbachern wird, der musste sich eines besseren belehren lassen. Denn dass die Göltzschtalstädter nicht mit einem Gastgeschenk in Form von zwei Punkten angereist waren, zeigte ihre erste Auszeit nach nur gut zwölf Minuten, in denen ihnen scheinbar der Siegestrank verabreicht wurde. Fortan zeigten nämlich die Gäste, wie wichtig es ist, dass ein Jeder weiß, was sein Nebenmann macht, dass die Abläufe blind funktionieren sowie die Riege eingespielt ist, indem sie sich auch von einer Auszeit der Hausherren nicht beirren ließen und sich erstmals beim Stand von 8:9 eine Führung herausspielten. Als nach knapp zwanzig Minuten ein Mylauer/Reichenbacher nach einem Faul in einem Konter vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, die Spitzenstädter mit 10:9 in Führung lagen und der erneute Zwei-Tore-Vorsprung nur sieben Meter entfernt war, schien die Begegnung nun endgültig zu Gunsten der Plauener zu kippen. Doch das Gegenteil traf ein, das „Jetzt-erst-recht-Gefühl“ wurde bei den Gästen geweckt und so ging es für Einheit II mit einem 11:14-Rückstand in die Halbzeit. Nach der Pause machten die Göltzschtalstädter da weiter, wo sie vor dem Seitenwechsel aufgehört hatten und bauten ihren Vorsprung sogar sehenswert auf vier Tore aus, indem ihr stärkster Werfer Benjamin Hopfer mit insgesamt elf Treffern von zwölf Metern zum 12:16 einnetzte. Nur wenige Zeigerumdrehungen später schienen endgültig die rot-weißen Lichter auszugehen, als man durch äußerst ungeschicktes Abwehrverhalten in doppelte Unterzahl geriert und so dem Gegner mit einem Siebenmeter förmlich den Sieg auf dem Silbertablett präsentierte. Doch ein vor allem im zweiten Durchgang gut aufgelegter Torhüter Benjamin Ott parierte und von nun an ging ein Ruck durch das Aufgebot, sodass es die Unterzahl schadlos überstand. Gerade in dieser spielentscheidenden Phase behielten die erfahrenen Akteure um Jan Richter, Gian-Luca Corda und den aus seinem schwarz-gelben, äußerst klebrigen sowie wärmenden Bankplatz befreiten Ronny Elsmann die Nerven, was dazu führte, dass die Spitzenstädter mit 20:18 wieder in Führung gehen konnten. Wie schon in Halbzeit eins konnte auch der zu diesem Zeitpunkt spielbestimmenden Mannschaft die dritte Zwei-Minuten-Strafe sowie die damit verbundene rote Karte gegen Jan Richter den Spielfluss der Hausherren nicht unterbrechen und auch eine kurzzeitig erneute doppelte Unterzahl ließ die Plauener nicht von ihrem Siegeswillen abkommen. Da sich bei den Gästen aufgrund des knappen Personalangebots zunehmend ein Kräfteverschleiß in Form von nun auch ungenaueren Abschlüssen oder auch des lückenhafteren Verteidigens bemerkbar machte, konnte die zweite Mannschaft des HC Einheit Plauen „trotz grottenschlechter Chancenverwertung mit unzählbar vielen Fehlwürfen einen glücklichen Sieg“ mit 28:24 gegen den HV „Fortschritt“ Mylau-Reichenbach einfahren. (flow)

 

Einheit II: Ott, Reinhardt; Mehler (2), Kölbel (3), Elsmann (5), Richter (4), Simon (1), Janta (1), Gaul, Keller (2), Corda (8/2), Popp (2), Weidenmüller, Kunze; Trainer Marcel Wunderlich und Thomas Cramer, Mannschaftsverantwortlicher Gerold Neef, Physiotherapeutin Antonia Weller