Sponsoren - Partner
 

 Sponsoren 

 

Sie wollen uns ebenfalls unterstützen?
Dann klicken Sie hier

 
So erreichen Sie uns
 

HC Einheit Plauen e.V
EINHEIT-ARENA
Wieprechtstraße 11
08525 Plauen      
03741-148062

Kontakt / Impressum

 

Sogehtsächsisch

       Klubkasse.de Banner

 

 
 
normale Schrift einschaltengroße Schrift einschaltensehr große Schrift einschalten
 
 

Im Interview: Martin Danowski

10.11.2018

"Wenn ein Kreisläufer frei wirft, dann trifft er meistens nicht"

 

Was es mit einem Zitat eines russischen Trainers, mit der Trikotnummer 67 und dem Konzept mit den sogenannten Rohdiamanten auf sich hat, erklärte der gebürtige Magdeburger, ehemalige Spieler des heutigen Gegners USV Halle sowie Torschützenkönig der Mitteldeutschen Oberliga mit Bad Blankenburg in der Saison 2016/2017 Martin Danowski im Interview mit Florian Wißgott und verrät, warum er auch als Handball-Lexikon bezeichnet wird, den Reizen des HC Einheit Plauen nicht widerstehen konnte, sich aber gegen die langen Scheinchen beim Stadtrivalen SV 04 Oberlosa entschied und wieso er diesen Verein jetzt schon liebt.

 

Wie kam der Kontakt zum HC Einheit Plauen zu Stande und was konnte dich überzeugen, hier her zu wechseln?

Rüdiger Bones holte mich schon damals zum HSV Bad Blankenburg und als er gemerkt hatte, dass ich wieder zurück in die Heimat möchte, hat er erneut zu mir Kontakt aufgenommen. Auch Sabrina hat mir die Stadt Plauen und den HC Einheit sehr schmackhaft gemacht. Vor allem das sportliche Umfeld, der Plan des Vereins und das alles in Kombination mit der mir angebotenen Ausbildung konnte mich überzeugen hier her zu wechseln. Das Projekt, dass man jede Position jeweils mit einem erfahrenen Spieler und einem jungen Akteur aus der Region besetzt, der dadurch an das Niveau der Mitteldeutschen Oberliga herangeführt werden soll, das hat mich inspiriert.

 

Du kommst aus der dritten Liga vom TV Gelnhausen zum HC Einheit Plauen, der gegen den Abstieg kämpft; wie kam`s zum Wechsel in die Mitteldeutsche Oberliga?

Beruf und Handball unter einen Hut zu bekommen, dazu noch die vielen, weiten Fahrten in der dritten Liga ist sehr schwierig. Außerdem wird die Mitteldeutsche Oberliga immer professioneller, man kann sie quasi schon so ansehen wie eine kleine dritte Liga, denn hier sind sehr viele Akteure aktiv, die davor bereits in der zweit- oder dritthöchsten Spielklasse auf dem Parkett standen. Ich denke, dass diese Mitteldeutsche Oberliga in wenigen Jahren eine sehr starke Liga sein wird mit richtig guten Spielern. 

 

Du bist eigentlich immer mit der Rückennummer 23 aufgelaufen, hat dir die Levin Kies weggeschnappt oder wie kam`s zum Wechsel?

Ich hätte erneut die Trikotnummer 23 hier haben können, da ich der ältere Spieler bin, aber ich wollte mal etwas Neues ausprobieren und die 67 mir ausgewählt, weil es das Geburtsjahr meines Papas ist, um ihn mal etwas zurückgeben zu können, da er sowie generell meine Eltern viel für mich getan haben.

 

Du bist also ein schlauer, erfahrener Fuchs, der weiß, wie der Hase läuft und auch mal seine Meinung kundtut?

Mit meinen 25 Jahren kann ich auf jeden Fall noch viel dazulernen, aber gleichzeitig konnte ich bereits viele Erfahrungen sammeln und deshalb kann ich auch junge Spieler führen oder denen wertvolle Tipps geben. Solche Aufgaben liegen mir und die übe ich natürlich auch dann gerne aus. Ich bin also zum einem manchmal auch ein sogenannter Lautsprecher, der die Dinge offen kommuniziert, wenn ich der Meinung bin, dass es hilfreich ist und zum anderen aber auch ein interner Kritiker, um nicht unnötig Unruhe zu stiften. Maximilian Krüger ist der Kapitän und ich sehe mich eigentlich dahinter in der Rolle als ein Führungsspieler, in die ich noch weiter hineinwachsen möchte, um die Mannschaft mit leiten zu können. 

 

Wie kann die Mannschaft von deinen Erfahrungen profitieren?

Da ich schon in einigen Vereinen aktiv war und mit vielen Nationalitäten zusammen gespielt habe, ist das schon sehr hilfreich, um auch in der ein oder anderen Situation mal aus der eigenen Erfahrung heraus einen Tipp geben zu können. Wenn man beispielsweise wie in der letzten Woche auswärts verloren hat, dann kann man nicht gleich auf die anderen Spieler herumhacken oder sie schlecht machen, sondern man schläft erst einmal eine Nacht darüber und macht sich seine Gedanken, wie man solche Momente mit einer anderen Mannschaft erlebt sowie gelöst hat oder wie erfahrene Akteure damit umgegangen sind, zum Beispiel, dass man sich als gesamte Einheit zusammen setzt, um es erst auszuwerten, aber dann auch damit abzuhacken. Wir sind immer noch in der Hinrunde, die Problemfelder werden besprochen, damit jeder weiter daran arbeiten kann und das Zusammenspiel besser wird, um das Spielsystem weiter zu verinnerlichen, aber man wächst mit seinen Aufgaben.

 

Du bist mehr oder weniger der einzige gelernte Kreisläufer, bereit für die vollen 60 Minuten?

Ich bin einer, der gerne die komplette Dauer einer Partie auf dem Parkett ist und durchspielt. Ich fühle mich dazu auch in der Lage, weil ich während unserer Angriffsbemühungen nicht diesen Stress des Treffens der richtigen Entscheidungen wie die Rückraumspieler habe. Ich lebe von den Anspielen meiner Mitspieler und wenn man mal einen Blick in die höheren Gefilden wagt, dann wird man feststellen, dass auch die meisten Kreisläufer in der Bundesliga 60 Minuten spielen. Wir trainieren ja nicht umsonst drei Mal in der Woche sowie gehe ich zusätzlich auch noch zwei Mal mit Jan Richter ins Fitnessstudio und dann sollte man schon in der Lage sein, über die vollständige Zeit einer Begegnung aktiv zu sein. 

 

Ein Kreisläufer sollte zum einen das Stellungsspiel beherrschen und den Riecher haben, wann der Ball wo sein könnte sowie zum anderen sollte er nicht nur die gegnerische Abwehr optisch aufhübschen, sondern erfreut sich auch zahlreicher Anspiele; wie können denn diese ganzen Voraussetzungen erfüllt werden? 

Man erkennt halt die Situation, wann sich eine Lücke bildet und entweder man hat ihn oder eben nicht. Es ist schon etwas Anderes, wenn ein gelernter Kreisläufer mit im Angriff agiert, da man dadurch viel mehr Möglichkeiten oder Varianten hat zum Abschluss zu kommen, was natürlich wichtig ist, um flexibler auf verschiedene Abwehrsysteme reagieren zu können und man gleichzeitig weniger berechenbar ist. Ich arbeite zum einen natürlich selbst für meine freien Lücken und bin aber dann logischerweise zum anderen auch auf die Pässe von meinen Mitspielern angewiesen. Wir haben bereits mit David Zbiral einen sehr guten Mittelmann, der mir dann genau im entscheidenden Moment den Pass zuspielt und mit Levin Kies ist ein sehr junger Spieler im Kader, den ich beispielsweise noch Tipps aus Sicht eines Kreisläufers geben kann, damit er sich weiter verbessert. Ebenso bin ich aber auch dafür da, dass meine Rückraumspieler einfache Tore erzielen können. Das ist dann vielleicht auch der Grund, wenn man einen genauen Blick ins Spielprotokoll wirft, dass ich dann nicht so viele eigene Treffer erziele, aber dafür habe ich beispielsweise einige Siebenmeter herausgeholt oder eben für die anderen Mitspieler das Einnetzen ermöglicht. Der Kreisläufer ist also der Arbeiter für die Mannschaft, was manchmal nicht gleich so wahrgenommen wird. 

 

Ein Kreisläufer erfreut sich regelmäßig an einer Ganzkörpermassage des Gegners, ist es trotzdem deine Lieblingsposition?

Das ist ein Geben und Nehmen, natürlich habe ich öfters blaue Flecke, aber es macht trotzdem Spaß sowie brauche ich auch den Körperkontakt. Wenn ein Kreisläufer frei wirft, dann trifft er meistens nicht und da ich gerne austeile, muss ich dann auch einstecken können. Es war auch von Anfang an meine Wunschposition, mein bester Freund sowie Vorbild Uwe Mäuer (gewann mit dem SC Magdeburg den DHB-Supercup 1996, den EHF-Pokal 1999 sowie 2001, die Deutsche Meisterschaft 2001 und die EHF Champions League 2002) war auch Kreisläufer und wie das so ist, eifert man so jemandem nach. 

 

Ein Kreisläufer ist meist kein Lauch, da...?

.,.. sonst die Außenspieler am Kreis spielen könnten (lacht).

 

Du hast mit deinen Rückhandwürfen die Zuschauer schon mit einem optischen Augenschmaus verzückt, streust du die bewusst ein oder ergeben die sich zufällig?

Das fragen mich auch immer viele Zuschauer, wann ich das mal wieder mache, weil es eine schöne Sache ist, aber das plane ich nicht, denn es kommt einfach auf die Situation an, beispielsweise wenn man festgemacht wird, probiert man noch den Ball irgendwie aufs Tor zu bekommen und wenn man dann trifft, ist das natürlich eine echt tolle Aktion. 

 

Du hattest vor zwei Jahren beim USV Halle in der Saison 49 Zeitstrafen bekommen, bist du so ein unfairer Spieler oder stellst du dich einfach nicht clever genug an?

Zeitstrafen gehören einfach zu einem Handballspiel und um mal einen früheren russischen Trainer von mir zu zitieren: „Wenn man schon zwei Mal Zweiminutenstrafen hat und es bereits am Ende des Spiels ist, dann kann man sich auch die dritte abholen, denn das liest sich besser in der Statistik" - und das habe ich dann halt so umgesetzt (lacht). Ich habe also schon ein paar Mal die rote Karte bekommen, aber wurde nie mit glatt Rot vom Parkett gestellt und die dritte Zeitstrafe habe ich auch meistens erst dann erhalten, wenn die Partie entschieden war. 

 

Du wirfst seit dieser Saison die Siebenmeter; wie kam`s dazu?

Verantwortung zu übernehmen gefällt mir schon seit der Jugend und ich sträube mich auch nicht dagegen, aber natürlich ist man dann auch manchmal der Depp oder eben der Held. Ich mache mir da jetzt keinen Kopf und wenn ich mal einen verworfen habe, dann trete ich trotzdem zum nächsten Siebenmeter wieder an und treffe dann. Denn man schaut sich natürlich die Torhüter an und beim Siebenmeterwerfen hat im Prinzip nur der Spieler etwas zu verlieren, denn der Schlussmann hält ihn oder eben nicht. Ein weiteres Problem für den Schützen kann sein, dass man in bestimmten Stresssituationen in seine bestimmte und beliebte Ecke werfen möchte, was der Torhüter weiß, deshalb muss man dann dagegen arbeiten sowie einen anderen Wurf probieren. Deshalb üben wir auch das Siebenmeterwerfen gegen die Torhüter im Training, um sich gegenseitig austauschen zu können, was man besser machen kann und der Verlierer muss dann immer dem Gewinner etwas ausgeben.

 

Du bist auch in der Gruppe der schlauen Köpfe, die auf einer aufgeblasenen Taktiktafel schläft und nach ihrer Sitzung den Schlüssel zum Erfolg entdeckt hat; welche Rolle spielt denn der Mannschaftsrat wirklich? 

Wir Spieler müssen das Umsetzen, was der Trainer uns vorgibt und dennoch haben wir so die Möglichkeit auch selbst Gegenvorschläge zu unterbreiten, die dann diskutiert werden. Natürlich gibt es außerhalb immer ganz viele Trainer, aber als Spieler kann man das dann selbst schon ganz gut einschätzen, was die jeweiligen Fehlerquellen sind und wo es in der Feinabstimmung noch fehlt. Auf diesem Weg dahin ist auch die Kommunikation ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, aber wenn beispielsweise alle Mitreden würden, dann würden wir ewig um den heißen Brei diskutieren und zu keiner sinnvollen Lösung kommen, deshalb ist da der Mannschaftsrat genau die richtige Form, um möglich konstruktive Entscheidungen zu treffen oder Vorschläge unterbreiten zu können, um dann gemeinsam erfolgreich zu sein. 

 

Nahezu alle Vereine rüsten ordentlich auf, verpflichten hochkarätige Spieler und das Niveau wird immer höher; wie kann der HC Einheit Plauen da mithalten, um auch weiterhin in der Mitteldeutschen Oberliga konkurrenzfähig zu sein?

Das ist nur mit dem angestrebten Konzept möglich zu kompensieren, dass also beispielsweise ein Levin Kies nicht nur ein Mitläufer ist, der den Platz auf der Bank wärmt sowie ganz langsam herangeführt wird, denn er kann bereits jetzt schon prägende Aktionen in unserem Spiel mit einbringen und uns dadurch unterstützen. Deshalb ist es wichtig, diese sogenannten Rohdiamanten, die also nicht gleich den Sprung in die dritte Liga schaffen, dass man diese Spieler zum HC Einheit lockt und überzeugt, denn das sind ja äußerst motivierte Akteure, die sich hier dann für höhere Aufgaben präsentieren wollen. 

 

Was sind deine Ziele für die Saison, deine Wünsche für die nächste und deine Träume für die Zukunft?

In dieser Saison spielen wir ganz klar gegen den Abstieg, was aber auch sehr interessant ist und deshalb würde ich mir wünschen, dass mehr Zuschauer in die Einheit-Arena kommen, denn jede Partie ist quasi wie ein Finalspiel. Die Anhänger wollen doch spannende Begegnungen sehen und nicht irgendwelche langweiligen Aufeinandertreffen beiwohnen, da man nur im Mittelfeld herum dümpelt. Wir müssen nicht nur in jedem Spiel 100 Prozent geben, sondern 120, um erfolgreich zu sein und wenn man dann trotz aller größtem Kampf verliert, dann danken das einem die Zuschauer auch und kommen zum nächsten Heimspiel wieder. Wir denken, auch wenn es eine Floskel ist, von Spiel zu Spiel, wollen selbstverständlich unbedingt den Klassenerhalt schaffen, was auch das Ziel des Vereins ist und dann uns in den kommenden Jahren sukzessive nach oben arbeiten. Vielleicht hat man dann in ein paar Jahren eine richtig gute, eingespielte und erfahrene Mannschaft, die um die Medaillenplätze spielt, was glaube ich wie eine Meisterschaft für den HC Einheit wäre.

 

Aktuell geistert mehr denn je das Abstiegsgespenst durch die Einheit-Arena; würdest du auch mit der Mannschaft den Gang in die Sachsenliga machen?

Ja, ich habe einen Vierjahresvertrag und unter den jetzigen Bedingungen bleibe ich auf jeden Fall. Beim letzten Abstieg zum Beispiel sind ja auch sehr viele Spieler geblieben, weil man eine homogene Truppe ist, in der es Spaß macht zum Training zu kommen oder mit ihr zu spielen. Auch für diese Saison hatte ich Angebote von höherklassigen Vereinen, ebenfalls vom Plauener Stadtrivalen SV 04 Oberlosa, aber ich sehe hier den Werdegang mit der Möglichkeit etwas aufbauen zu können. Vielleicht kann man in ein paar Jahren dann genau auf diese Zeit sowie Mannschaft zurückblicken, die im Abstiegskampf begonnen hat, den Klassenerhalt geschafft hat und sich dann immer weiter steigerte, was dann natürlich immer mehr junge Akteure wieder anlockt. Ich kann den Fans versprechen, wir werden nicht absteigen und alles geben, dass wir in der Mitteldeutschen Oberliga bleiben. Dennoch gibt es einen sogenannten Plan B für die Sachsenliga, der Verein sowie ich tauschten uns darüber aus und der stimmt mich auch sehr positiv, aber wir halten die Liga zu tausend Prozent.

 

Ist der Glaube an den Klassenerhalt noch vorhanden?

Der ist die ganze Zeit vorhanden, wir haben noch 15 Spiele zu bestreiten und man kann jeden Gegner in dieser Liga schlagen. Das Schöne ist, dass wir es uns im letzten Heimspiel selber beweisen konnten, dass wir es noch können und eine gute Mannschaft sind. Wir haben einen sehr starken Mannschaftsgeist und werden heute die nächsten zwei Punkte gegen den USV Halle einfahren.

 

Erfolg macht bekanntlich sexy und die langen Scheinchen lockten, wieso bist du nicht den schwarz-gelben Reizen verfallen?

Bereits vor zwei Jahren hatte der SV 04 Oberlosa sein Interesse bekundet sowie in diesem Frühling erneut, da ja mittlerweile Petr Hazl der Cheftrainer ist, mit dem ich schon beim ESV Lok Pirna zusammen gearbeitet hatte, aber mich hat hier einfach das Konzept mehr überzeugt (schmunzelt). Natürlich möchte Bernd Märtner unbedingt in die dritte Liga aufsteigen, aber viele Spieler sind in der Mannschaft bereits im höheren Handballalter und ob die dann die ganzen weiten Reisen mitmachen wollen, ist abzuwarten. Ich konnte der Versuchung des höheren Gehalts widerstehen, da mir hier gewährleistet wird, wenn ich meine Leistung bringe, dass ich über die komplette Dauer der Partie spielen kann und bei den Randplauenern wäre das immer nur eine Halbzeit gewesen. Als junger Akteur, wozu ich mich noch zähle, möchte man so viel wie möglich spielen und nicht nur sein Geld auf der Bank verdienen.

 

Bereust du deinen Wechsel, dich nicht der erfolgreicheren Konkurrenz angeschlossen zu haben?

Überhaupt nicht, natürlich hätte ich auch den einfachen, aber ich möchte lieber diesen steinigen Weg gehen und ich denke, wir sind als Mannschaft auf einen guten Weg. Ich liebe diesen Verein jetzt schon und man kann sagen, dass ich bereits eine Verbindung mit dem HC Einheit Plauen habe wie in den 18 Jahren mit dem SC Magdeburg.

 

Du hast bis vor zwei Jahren beim heutigen Gegner USV Halle gespielt, werden da alte Erinnerungen wach und mit welchem Gefühl gehst du in die Partie gegen deinen ehemaligen Verein?

Mit den alten Weggefährten habe ich noch Kontakt, natürlich nicht mehr so regelmäßig, aber vor allem mit dem Kapitän Robert Wagner oder mit dem Torhüter Helmut Feger. Es ist für mich ein besonderes Gefühl, gegen seinen ehemaligen Verein zu spielen, ich habe seit meinem Wechsel erst einmal gegen sie gespielt und damals sieben Tore erzielt. Ich hoffe, dass ich die Leistung erneut wiederholen kann und dass die zwei Punkte in Plauen bleiben.

 

Das erste gewonnene Spiel in dieser Saison und die ersten zwei Punkte auf der Habenseite war sicherlich Balsam für die geschundene Seele; höchst motiviert, wieder mit den eigenen Zuschauern einen Heimsieg zu feiern?

Der war natürlich unheimlich wichtig, nicht nur für uns, sondern auch für die Fans und deshalb hat es mich auch umso mehr gefreut, dass wir zu Hause das erste Mal gewonnen haben. Jetzt hoffe ich, dass wieder mehr Zuschauer in die Halle kommen und uns lautstark unterstützten, denn die eigenen Anhänger sind unser achter Mann. Man hat es auch gegen den NHV Concordia Delitzsch gemerkt, dass sie uns förmlich zu dem Heimsieg gepeitscht haben. 

 

Agierst du vor der Partie als Spion und kannst mit bestechenden Informationen dienen und wie ist der Kontakt zu deinen ehemaligen Mitspielern? 

Vor jedem Spiel strecke ich natürlich meine Fühler aus und frage, wie der aktuelle Stand der Dinge beim Gegner ist und deshalb weiß ich, dass beim USV Halle drei Leistungsträger fehlen, was schade für die Saalestädter, aber möglicherweise ein Vorteil für uns ist. Ich werde ja nicht umsonst das Handball-Lexikon genannt, weil ich zu jeder Mannschaft etwas weiß. 

 

Stichwort Trainingsdisziplin: Muss bei einigen Spielern wieder der Sinn fürs Wesentliche geschärft werden oder ist mal ein Wurf auf den Basketballkorb eine willkommene Abwechslung?

Solange sich keiner verletzt, ist das in Ordnung, denn als Spieler ist man wie ein kleines Kind, man nutzt also alles, um sich in der freien Minute irgendwie anderweitig mit dem Ball zu beschäftigen oder möchte irgendetwas Schönes zeigen und wenn es dann eben nicht gelingt, ist das auch eine Aufmunterung für die Mannschaft, aber wenn der Trainer pfeift, dann hat man wieder zu spuren. Dann ist man aber auch selbst wieder genügend motiviert, beispielsweise wenn wir Konter laufen, den Torhütern die Bälle einzuklinken, denn man möchte diesen Weg ja nicht umsonst gesprintet sein.

 

Wie kamst du eigentlich zum Handball und was begeistert dich daran?

Ich bin als Dreijähriger zu einer Spaßhandballtruppe im Kindergarten gegangen, was mir gefallen hat sowie haben meine Eltern mit mir immer die Heimspiele des SC Magdeburg angeschaut und da ist man mit dem Handball aufgewachsen. Ich hätte auch Fußballspielen lernen können, war auch mal bei einem Probetraining mit dabei, allerdings im Winter und das war mir dann viel zu kalt draußen (lacht). Außerdem begeistert mich am Handball, dass es eine Sportart ist, die alles mit sich bringt und einem abverlangt, also man muss nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Köpfchen spielen. Auch die Abwechslung im Spiel sowie das Agieren mit mehreren Nationalitäten und man ist wie so eine kleine Familie, die immer weiter zusammen wächst, das ist einfach schön. 

 

Hast du ein Ritual vor dem Spiel?

Ich ziehe mein Trikot immer ganz ruhig an sowie brauche ich noch meine zwei oder drei Minuten, in denen ich dann in mich gehe und an irgendeine schöne Szene denke.

 

Bild zur Meldung: Im Interview: Martin Danowski

 
>> Fanclub<<
>> Fotogalerie<<
>> Sponsoren <<