Im Interview: Matyas Mandaus

30.09.2017

Nach den ersten beiden Heimspielen vor jeweils über 500 Zuschauern und die ersten vier Punkte auf dem Konto sprach Florian Wißgott mit Matyas Mandaus über die sensationelle Stimmung in der Halle, seine Ziele mit der Mannschaft sowie seinen ganz besonderen Wunsch.

 

Vom mehrmaligem tschechischen Meister Talent Pilsen bist du nach Plauen in die deutsche vierte Liga gewechselt. War es der nächste logische Schritt für die weitere Karriere eines noch recht jungen Spielers?

Zuerst sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich noch sehr jung war, als Pilsen die Titel gewann. Ich habe zwar in der ersten Mannschaft mit trainiert und gehörte zum Anschlusskader, aber mitspielen durfte ich leider nur einmal. Hauptsächlich kam ich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, die in der zweiten Tschechischen Liga spielt. Vor dem Beginn der neuen Saison wurde diese Liga leider aufgelöst, deshalb wechselte ich zum HC Einheit, da es eine super Mannschaft ist und ich optimale Bedingungen für meine zukünftige Entwicklung habe.

 

Wie ist dein erster Eindruck?

Sehr gut und ich war äußerst positiv überrascht, welch hohes spielerisches Niveau die Mannschaft hat.

 

Euer Trainer Rüdiger Bones zählt als harter Hund. Ist es manchmal gut, dass du noch nicht alles verstehst?

Für mich ist das eigentlich kein Problem, da ich schon viele strenge Übungsleiter hatte und ich denke, auch wenn es des Öfteren sehr anstrengend ist, dass es uns als Mannschaft nur noch stärker macht.

 

Bis auf den eigenen Spitzen-Cup waren die Ergebnisse der Testspiele alle verheißungsvoll, bereit für die neue Saison?

Es war ein schönes und hochklassiges Turnier, auch wenn wir nicht so erfolgreich waren, wie wir es uns gewünscht oder erhofft hätten. In den anderen Partien waren wir schon deutlich besser, wir agieren als eine Einheit auf dem Parkett und deshalb denke ich, dass es eine gute sowie vielversprechende Runde werden könnte.

 

Als Aufsteiger lautet traditionell das Ziel Klassenerhalt. Wie schätzt du die Konkurrenzfähigkeit des Teams ein?

Ich kenne zwar die anderen Mannschaften noch nicht so gut, aber wir unterhielten uns schon darüber und deshalb denke ich, dass wir als Neuling eine gute Rolle spielen können, was ein Mittelfeldplatz am Ende sein sollte.

 

"Nicht die Quantität, sondern die Qualität ist ausschlaggebend", sagt zumindest Trainer Rüdiger Bones. Was braucht's noch, dass es eine sorgenfreie Saison wird?

Da es sicherlich eine recht ausgeglichene Liga ist, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir jede Mannschaft schlagen können. Aber wir müssen immer hundert Prozent geben und dann wird die bessere Tagesform entscheiden, wer als Sieger die zwei Punkte mitnimmt.

 

Was sind deine Ziele für die Saison?

Ich möchte meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beitragen und dabei helfen, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, indem ich natürlich immer mein Bestes gebe, sowie so viele Tore wie möglich erziele. Ich möchte mir einen Namen machen, mich weiter verbessern und da bin ich mir sicher, dass Trainer Rüdiger Bones mich dabei sehr unterstützen wird.

 

Trainer Rüdiger Bones muss mich unbedingt einsetzen, weil...?

... Ich dank meiner Größe von einer weiten Distanz werfen kann und ich so mit meiner Torgefährlichkeit meinen Mitspielern einen freien Raum schaffen kann, da mich die Gegner dann frühzeitig decken werden, wodurch einige Lücken entstehen, die hoffentlich auch genutzt werden.

 

Eigentlich wurdest du als Rechtsaußen verpflichtet, jetzt spielst du meistens auf der Position rechter Rückraum. Wieso das denn?

Unser Problem ist, dass wir im Prinzip keinen richtigen rechten Rückraum haben, weshalb ein oder zwei Spieler mehr in der Mannschaft gut wären, damit wir diese Position besser besetzt haben. Pascal und ich können zwar auf beiden Positionen eingesetzt werden, aber normalerweise sind wir zwei Rechtsaußen. 

 

Hast du ein Vorbild?

Ich möchte eigentlich meinen eigenen Weg gehen, meine eigene Spielweise entwickeln. Ganz gerne würde ich eine ähnliche Karriere einschlagen wie einige tschechische Spieler, die wie ich auch in Pilsen das Handballspielen gelernt haben und dann nach Deutschland in die Bundesliga wechselten. Das finde ich sehr interessant und beeindruckend, was also ein gewisses Vorbild beziehungsweise wohl eher ein großer Ansporn für mich ist, das auch zu erreichen.

 

Seit wann spielst du schon Handball und wie kamst du dazu?

Als ich sechs Jahre alt wurde, fing ich mit dem Handballspielen an und das wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt, da mein Papa sich auch schon dem kleinen runden Leder leidenschaftlich hingab.

 

Plauen ist eine Handballmacht, dabei sein und genießen?

Es ist super, dass uns hier so viele Zuschauer anfeuern, denn in Pilsen ist unsere Sportart leider nicht so beliebt. Ich freue mich sehr über die sensationelle Stimmung in der Halle, was für mich auch nach den ersten beiden Heimspielen immer noch fast unvorstellbar ist, dass die Einheit-Arena ein solcher Hexenkessel sein kann.

 

In Deutschland Handball zu spielen ist interessant, weil...?

... es in Tschechien mehr Eins-gegen-eins-Situationen gibt und mehr über den Kreis agiert wird, da dort vor allem in der Nahwurfzone die Tore erzielt werden. Hier wird besonders viel über den Rückraum gespielt. Es werden also viele Treffer aus der Ferne erzielt und auch dort mit die wichtigsten Spieler sind, was im Prinzip eine komplett andere Spielweise ist, die ich gerne kennenlernen möchte.

 

Eintagsfliege oder gekommen um zu bleiben?

Meine Vertragslaufzeit beträgt zwei Jahre, die ich auf jeden Fall erfüllen möchte und dann wird man entscheiden, wie meine weitere Zukunft aussieht. Da ich noch in Pilsen studiere, ist es für mich super, dass ich bei der Einheit weiter hochklassigen Handball spielen kann.

 

(fw)

 

Bild zur Meldung: Im Interview: Matyas Mandaus